Mit einer Höhe zwischen 50 und 100 Metern ist der Nationalpark ‘Hoge Kempen’ der höchste Teil der Region ‘Kempenland’. Er ist aufgebaut aus Schutt, der die Maas in den letzten Eiszeiten aus den Ardennen mitgebracht hat. Er bildet deshalb die einzige Region in Flandern, deren Boden ganz aus Steinen in verschiedenen Arten und Größen besteht.

Der besonders arme Kies- und Sandboden führte zur Entstehung einer Landwirtschaft, in der Schafe und Kühe gehütet wurden. Um ausreichend Futter und Streu für die Ställe zu erhalten, wurde der Bewuchs periodisch abgebrannt und gemäht.

Dies führte zu einer für West-Europa typische Heidelandschaft.

Neben trockener Heide mit Binnendünen und nasser Heide mit Moorteichen und Moor, besteht der Nationalpark ‘Hoge Kempen‘ vorwiegend aus Nadelwald. Diese Wälder, die angepflanzt wurden wegen der Nachfrage nach Stützholz für die Steinkohlewerke, wurden allmählich in mehr natürliche Wälder umgestaltet.  


 Im Osten hat die Maas ein 60 Meter tiefes Tal ausgerieben, so dass dieses Gebiet ein besonders abwechselndes Relief hat. 
Die Gruben, die durch die Gewinnung des 30 Meter dicken Kiespakets und des sich darunter befindenden Quarzsandes entstanden, bilden zusammen mit diesen Steinen ein für die Benelux einmaliges geologisches ‘Freilichtmuseum‘. Darüber hinaus enthielt der Boden auch Steinkohle. Die Steinkohleproduktion, die kaum 90 Jahre dauern würde, veränderte die Landschaft und das Leben in den ‘Hoge Kempen‘. 

Die sich immer neu entwickelnde Landschaft wird von einer endlosen Sortenvariation bevölkert. Über 7000 Sorten haben ihr Zuhause im Nationalpark.